- Gasversorgung
- Wasserversorgung
- Stromversorgung
- Wärmeversogung
- Abwasserentsorgung
- Sonstige Infrastrukturnetze (z.B. Telekommunikation, Beleuchtung, Straßen, Bäume)
In die Betrachtungen können sämtliche Betriebsmittelobjekte einbezogen werden, u.a. Leitungen, Kabel und Anlagen mit ihren Komponenten.
Die Systematik der Netzbewertung lehnt sich soweit wie möglich an vorhandene Regelwerke wie DVGW W 403 bzw. G 403 oder AGFW FW 114 an.
Betriebsmittel-, Schadens- und Zustandsdaten können über verschiedene Schnittstellen importiert bzw. aktualisiert werden.
KANEW 3S prüft die Datenkonsistenz auf Basis fest vorgegebener oder selbst definierter Regeln. Verschiedene Korrekturmöglichkeiten stehen zur Verfügung, um fehlende oder fehlerhafte Daten zu ergänzen.
Auf Basis der gesamten Daten im Modell können Analysedatensätze für differenziertere Analysen und Simulationen gebildet werden.
Einzelne Betriebsmittelklassen können separat oder miteinander kombiniert betrachtet werden.
Zusätzlich zu den eigenen Daten werden Branchenwerte sowie die langjährigen 3S-eigenen Erfahrungen herangezogen.
Speziell im Abwasserbereich können Zustandsmodelle auf Basis von inspizierten und klassifizierten Kanalhaltungen oder -schächten aufgebaut werden.
Im Ergebnis werden die künftige Entwicklung von Schadensraten bzw. Zuständen sowie der erforderliche zukünftige Rehabilitationsbedarf berechnet.
Anhand des Alterungsverhaltens wird die Nutzungsdauer der Betriebsmittel abgeleitet.
Eine Asset-Strategie wird normalerweise für einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren (oder auch länger) erzeugt und simuliert. Basisszenarien können sein: “Nichts tun”, “Status Quo” oder “Nach Bedarf”. Individuelle Szenarien können budget-, ressourcenorientiert sowie zielgrößengesteuert (z.B. Vorgabe einer maximalen Schadensrate) erstellt werden.
Für einzelne Betriebsmittelgruppen können jährliche Erneuerungsvolumina vorgegeben werden. Weiterhin muss die Art der Erneuerung (z.B. welche Instandhaltungsart oder welches neue Material) näher spezifiziert werden. Das hat einerseits Einfluss auf die künftigen Nutzungsdauern und andererseits auf anfallende Investitionskosten sowie längerfristig die Betriebskosten.
Ebenfalls können Neubau- bzw. Rückbaumaßnahmen berücksichtigt werden.
Jährliche Erneuerungslängen werden in km, in % als Rate und in € (Investitionskosten CAPEX als Istkosten, Zeitkosten und Barwerte) für das Gesamtnetz und aufgegliedert nach Gruppen oder Teilgebieten ausgegeben.
Zu allen Szenarien werden auch die zu erwartende Schadensrate, jährliche Reparaturkosten OPEX sowie die Entwicklung des Substanzwertes in % und der Restnutzungsdauer in Jahren berechnet und anhand verschiedener KPIs vergleichbar gemacht.
Jedes Betriebsmittel wird anhand ausgewählter Kriterien für Zustand und Bedeutung, wie z.B. Störungshäufigkeit, Alter, Restnutzungsdauer, Wichtigkeit oder Versorgungssicherheit bewertet. Die Kriterien können frei definiert (z.B. analog zu den einschlägigen Regelwerken von DVGW und AGFW) und untereinander gewichtet werden.
Die Priorisierung erfolgt auf Basis eines RCM-Diagramms (RCM – Reliability Centered Maintenance), in dem Zustand und Bedeutung der betrachteten Betriebsmittel dargestellt werden.
Maßnahmenlisten können durch manuelle Selektion oder automatisierte Gruppierung erstellt werden.
Bereits bekannte – z.B. extern bestimmte – Maßnahmen können im Vorfeld definiert und berücksichtigt werden.
Durch die Verknüpfung von Maßnahmen mit einer Asset-Strategie erfolgt eine zeitliche Einordnung einzelner Projekte als Grundlage für weitergehende Planungen bis hin zur Umsetzung.
Heutige, über viele Jahre gewachsene und alternde Netze müssen sich den künftigen Herausforderungen, bedingt z.B. durch geändertes Verbrauchsverhalten, geänderte Einspeisebedingungen, demografischen Wandel oder klimatische Veränderungen, stellen.
Instandhaltungskosten nehmen aufgrund des gestiegenen Alters tendenziell zu bei gleichzeitigem Zwang zum Kostensparen und einer kundenseitig unverändert hohen Erwartungshaltung bezüglich Versorgungszuverlässigkeit.
Im Rahmen einer Zielnetzplanung können vorhandene Netzstrukturen (Leitungen und Anlagen) hydraulisch und zuverlässigkeitslogisch optimiert werden. Ausgehend vom Istnetz werden für das Netz oder ausgewählte Netzteile die Nennweiten optimiert unter Berücksichtigung von betrieblichen – Hydraulik, Energie – und finanziellen – (Energie-)Kosten – Aspekten. Gleichzeitig wird die Netzstruktur aus hydraulischer und betrieblicher Sicht analysiert und ggf. angepasst. Ein wichtiges Kriterium bei dieser Planungsaufgabe liegt in der Bewertung der Wichtigkeit von Netzabschnitten und der Versorgungssicherheit für die Kunden.
Da ein Zielnetz nicht sofort und auf einmal umgesetzt werden kann, wird Schritt für Schritt der mögliche Umbau simuliert, um aus betrieblicher und ökonomischer Sicht die beste Variante zu bestimmen.